Wer von uns kennt sie nicht, die Sprüche, mit denen Menschen versuchen, uns das Träumen auszutreiben: „Träume sind Schäume“, heißt es, sie vergehen ebenso schnell, wie der Schaum in der Badewanne verfliegt, weil seine Bläschen zerplatzen und nichts übrigbleibt als ein bisschen Seifenwasser. Oder: „Träum weiter!“, was nichts anderes bedeutet, als dem Gegenüber klarmachen zu wollen, dass er oder sie erst einmal in der Realität ankommen solle, vernünftig werden, realistisch sein.

Warum wird das Träumen so verunglimpft? Ist es nicht eine gesunde Fähigkeit des Menschen, sich Zustände zu erdenken, die noch nicht sind, aber sein können? Ist es nicht heilsam, sich in den Träumen der Nacht Zugang zu den Botschaften der Seele zu verschaffen? Spätestens seit Siegmund Freud und seinem bahnbrechenden Buch „Die Traumdeutung“ müssten wir doch wissen, wie eng Träume mit unserem Leben zusammenhängen und dass sie uns Aufschluss geben über uns und unsere Geschichte, unsere Lebensgeschichte, unsere Seelengeschichte.

Träume sind wichtig, lebenswichtig, überlebenswichtig. Und zwar aus folgenden Gründen:

  • Sie bringen uns in Kontakt mit der Person, die wir wirklich sind, mit dem, was hinter der Fassade tief im Innern schlummert.
  • Sie schaffen Verbindungen auf der Ebene des Unsichtbaren und entführen in Länder jenseits der Erde, auf der wir leben. Sie schaffen auch Verbindungen in das Reich der Toten.
  • Sie entfesseln unsere kreativen Kräfte, die jenseits aller Logik existieren.
  • Sie lehren uns, nicht beim Sichtbaren hängen zu bleiben, sondern die Kraft des Visionären zu nutzen, um neue Welten zu erschaffen.

Dies um nur einige Gründe zu nennen. Gründe genug, um zu träumen, was das Zeug hält. Am Tag, in der Nacht und wann immer es der Seele guttut. Um das Leben zu verarbeiten, um die Trauer zu verarbeiten, um im guten Sinne Mensch zu sein. Mit deinen Träumen!

Ich wünsche dir von Herzen eine traumhafte Woche von Mittwoch zu Mittwoch,

deine Katharina

Zitat der Woche: „Wer keine Kraft zum Traum hat, hat keine Kraft zum Leben.“ (Ernst Toller)