Der Herbst hat begonnen und eine Welle von Trauerfällen schwappt zu mir herüber, so dass ich viele Besuche mache und häufig mit Angehörigen im Gespräch bin. Was liegt näher zu dieser Jahreszeit, als über das Ernten zu sprechen?

Wir kennen das Thema Ernte aus der Natur. Früchte ernten, Kartoffeln ausgraben, Getreide mähen. Aber ernten zu können, ist nicht nur auf die Natur und was sie hervorbringt beschränkt. Auch wir Menschen können Früchte tragen, die wachsen und reifen. Früchte, die andere ernten.

Im Rückblick auf ein Leben bekommen diese Früchte besonders viel Bedeutung. Was hat dieser Mensch an Gutem in die Welt gebracht? Wovon kann ich profitieren? Welche Dinge habe ich von ihm*ihr gelernt? Was bleibt von ihr, wenn diese Person geht?

Am besten doch konkrete Geschichten, unvergessliche Erlebnisse, positive Impulse, liebevolle Gesten, typische Sätze… Welche Ernte habe ich eingefahren von den Menschen, die mal an meiner Seite waren und es nun nicht mehr sind?

Nein, so eine Art von Ernte braucht keine Jahrzehnte. Und sie ist auch nicht auf den Herbst beschränkt. Zu jeder Zeit lassen sich hier oder dort Früchte ernten, lässt sich das Beste pflücken, was ein Mensch zu bieten hat. In dieser Woche habe ich erlebt, dass drei Jahre Lebenszeit dafür ausreichen, die Liebsten, die zurückbleiben, aus dem Vollen schöpfen zu lassen. Noch einmal: so eine Art von Ernte braucht keine Jahrzehnte. Sie braucht Menschen und ihre Bereitschaft, andere an ihrer Fülle teilhaben zu lassen. Menschen, die sich verschenken wollen.

Welche Früchte schenkst du der Welt? Und welche hast du selber schon geerntet?

Ich bin gespannt darauf, was du mir zu erzählen hast!

Ich wünsche dir eine wunderbare Herbstwoche von Mittwoch zu Mittwoch und von Herzen alles Liebe,

deine Katharina

P.S. Ich habe zum Thema der Woche ein Video gemacht. Du kannst es dir ansehen, wenn du auf den Button klickst. Hier!

Zitat der Woche: „Ernte das Leben wie eine fruchtreife Ähre.“ (Euripides)