Ich weiß, es sollte eigentlich ruhig zugehen in den Tagen vor dem Fest, an dem die Besinnung auf das Wesentliche im Leben wichtiger ist als jeder Konsum. Gerade in diesem Jahr müsste es doch möglich sein innezuhalten. Schließlich hat das Land sich selber ausgebremst. Ich muss gestehen, dass ich trotzdem merke, wie mich die Unruhe bis heute begleitet und die Dinge, die noch zu erledigen sind, sich summieren, so dass ich bis weit in den Heiligen Abend hinein damit befasst sein werde.
Ich stamme aus einem Pfarrhaus. Mein Vater war Pastor und der Trubel an Weihnachten war immer vorprogrammiert. Das habe ich von klein auf mitbekommen und vielleicht mehr davon aufgesogen, als mir lieb ist, zumal ich selber später 20 Jahre lang in dem Beruf als Pastorin gearbeitet habe. Etwas von dem Gefühl, Weihnachten gleich Arbeit, steckt bis heute in mir.
Jenseits aller To Do’s, die auf meiner Liste stehen, freue ich mich in diesem Jahr auf eines ganz besonders, dass wir den Großteil unserer Kinder am ersten Weihnachtstag treffen, wenn sie aus den Orten, in denen sie leben, anreisen. Der Corona-Lage geschuldet werden wir mit unseren Kindern alleine sein und niemand anderen besuchen. Tatsächlich sind wir als gesamte engste Familie in dem zu Ende gehenden Jahr nur ein einziges Mal zusammengekommen, und das war anlässlich der Konfirmation unserer jüngsten Tochter, die auf den September verschoben war. Es wird also viel zu erzählen geben.
Mir ist dieses Zusammentreffen das Wichtigste an diesem Fest und der Wunsch, dass alle behütet sein und bleiben mögen, ob sie nun bei uns sein können oder nicht. Das spüre ich, während ich dir schreibe, mehr denn je.
Ich werde also meine To Do’s auf ihren angestammten Platz in der zweiten Reihe verweisen und das in den Mittelpunkt stellen, was dieses und alle Weihnachtsfeste wirklich ausmacht: Liebe für alle Menschen. Was das bedeutet, kannst du bei dir selber und im allerkleinsten Kreis der Liebsten, die du hast, am besten ausprobieren.
Ich wünsche dir ein in jeder Hinsicht liebevolles Weihnachtsfest!
Von Herz zu Herz,
deine Katharina
Zitat der Woche: „Ich werde Weihnachten in meinem Herzen ehren und versuchen, es das ganze Jahr hindurch aufzuheben.“ (Charles Dickens)