Während ich diesen Text schreibe, fällt mein Blick aus dem Fenster. Nebelschwaden. Tauwetter. Regentropfen zerstören die weiße Pracht. Eisglatte Straßen. Die Winterwochen verabschieden sich, die einzigen, die wir hatten, und der Frühling ist noch lange nicht in Sicht. Unser Land ist weiterhin fest in Corona-Hand. Die Menschen sind aufgefordert, nicht nur des Virus‘ wegen in den Häusern zu bleiben, sondern nun auch noch des Wetters wegen. Geht es denn niemals vorbei?

Uns wird einiges abverlangt an langem Atem, an Ringen um Zuversicht, an positivem Denken, an Hoffnung auf bessere Zeiten. Es tut gut, sich gegenseitig darin zu stärken, sofern Gegenseitigkeit überhaupt möglich ist. Es fällt schwer, Hoffnung zu schenken in einer Zeit, in der es so wenig zu hoffen gibt. Ich sehe überall um mich herum, dass Leuten die Kraft dafür ausgeht, weil sie nicht mehr wissen, woher sie ihre Kraft beziehen sollen. Die Kraftquellen sind dabei zu versiegen.

Aber es gibt sie, die Lichtblicke: die Sonne wird den Nebel auflecken, der Lockdown wird ein Ende haben, wir werden unsere Lieben wieder nach Herzenslust treffen und umarmen dürfen und auch der Frühling wird Einzug halten. Es gibt sie, die Lichtblicke, die Hoffnung schenken.

Bis diese Lichtblicke die Mehrheit der Menschen im Tiefsten erreichen, müssen diejenigen unter uns, die ein Quäntchen Hoffnung verspüren, sich denjenigen gegenüber verantwortlich fühlen, denen es gerade fehlt. Mal schenkst du Hoffnung, mal wirst du beschenkt. Das wünsche ich mir für diese Welt.

Nebelschwaden. Tauwetter. Hoffnung schenken, auch mal gegen den Augenschein. Denn hinter der Tür der Hoffnungslosigkeit wartet etwas auf uns, wofür es sich zu leben lohnt.

Ich wünsche dir von Herzen eine durch und durch hoffnungsvolle Woche von Mittwoch zu Mittwoch,

deine Katharina

Zitat der Woche: „Die Hoffnung hilft uns leben.“ (Johann Wolfgang von Goethe)