Der Januar lässt sich Zeit mit dem Hellerwerden. Zwar erobert sich der Sonnenaufgang Tag für Tag etwas mehr von der Nacht, sendet sein sanftes Winterlicht etwas früher in die Schlafzimmer, an die Frühstücks- oder Schreibtische, in die Klassenzimmer der Kinder. Zwar wartet der Sonnenuntergang an jedem einzelnen Abend ein kleines bisschen länger, bis er den Tag schlafen legt. Und doch…
…noch ist es nicht ausgemacht, dass das Licht die Dunkelheit besiegt. Oder gibt es ein Versprechen, dass es auf jeden Fall so sein wird?
Gestern Abend zog ein Wintergewitter über unseren Ort. Der Hagel schlug nass und kalt an die Fensterscheiben. Der Sturm fegte in launischen Böen durch die Straßen. Wohl den Menschen, die es warm und gemütlich haben und in deren Öfen das Feuer knistert. Das Feuer, ja, es spendet Licht und Wärme, aber noch ist es nicht ausgemacht, ob es die Kälte vertreiben wird. Was, wenn es verlischt?
Tastenden Schrittes haben wir das Jahr betreten und sind dabei, uns einzurichten in dem Neuen, was uns erwartet. Wen gerade die Sorgen drücken, Angst oder Trauer beschweren, dessen Perspektive ist eher düster, grau und kalt. Wer voller Hoffnung ist und freudvoll in die Zukunft schaut, sieht Licht und Wärme, die sich die Welt erobern, und weiß: Ich bin ein Teil davon. In jedem Jahr und auch in diesem Januar.
Bisher ist in jedem Januar das Licht wiedergekommen. Deswegen dürfen wir hoffen, auch wenn wir fragen: Licht – wo bist du? Wir dürfen hoffen, dass es sich zeigt. Und das es wiederkommt. Hinter allen Ängsten und Sorgen. Licht, Wärme, Hoffnung. Du bist ein Teil davon.
Ich wünsche dir eine lichtvolle Woche von Mittwoch zu Mittwoch,
deine Katharina