Während in den vergangenen Wochen und Monaten privat viel bei mir los gewesen ist, habe ich trotzdem die ganze Zeit gearbeitet und mich um meine Hauptaufgabe gekümmert, die darin besteht, Trauerreden zu halten. Es ist tatsächlich meine Leidenschaft, meinen Anteil dazu beizutragen, dass Menschen, die gestorben sind, würdig und wertschätzend von dieser Erde verabschiedet werden. Mir ist es ein Herzensanliegen, den Menschen, der verabschiedet werden soll, noch einmal aufleuchten zu lassen und seine Seele zum Strahlen zu bringen.

Ich bin mir der Verantwortung bewusst, dass die Rede, die ich halte, in der Regel die letzte Rede ist, die öffentlich über diese besondere Person gehalten wird. Und sie muss passen. Ich kann sie im Nachhinein nicht mehr korrigieren, ich kann keine Fehler wieder gut machen. Wenn mein Auto kaputt ist, ich es in die Werkstatt bringe und ich nach dem Abholen feststelle, dass die Bremsen noch quietschen, dann kann ich wieder hinfahren und darum bitten: „Gucken Sie doch noch einmal. Mit den Bremsen stimmt etwas nicht.“ So etwas geht bei einer Trauerfeier nicht. Es gibt kein zweites Mal für das letzte Mal.

Trauerfeiern können, trotz des traurigen Anlasses, wunderschön sein. Aber sie können auch in die Hose gehen. Und die ganze Palette dazwischen.

Ich habe in meinem Leben nicht nur beruflich mit Abschieden zu tun, sondern auch häufiger privat. Dann sitze ich auf der anderen Seite – zwischen den Trauernden in den Bänken. Manchmal bin ich dankbar dafür, wie stimmig die Feier gestaltet wurde. Aber ich habe es auch schon häufiger erlebt, dass ich dachte: „Schade, Chance vertan.“ Und je nachdem, wie nahe mir die verstorbene Person stand, bin ich in so einem Fall traurig, wütend, enttäuscht oder eine Mischung aus all dem. Und ich spüre die Ohnmacht, daran nichts mehr ändern zu können.

Ein Bestatter meinte kürzlich zu mir: „Du bist ein Garant dafür, dass es läuft.“ Wer bei mir eine Trauerrede bucht, kann sich auf mich verlassen. Auf meine Erfahrung. Auf meinen Einsatz. Auf jedes Wort zum Abschied. Auf eine persönliche und gleichzeitig professionelle Trauerrede, die positiv in Erinnerung bleibt.

Ich wünsche dir von Herzen, dass du mich nicht brauchst, um einen Abschied zu gestalten. Aber wenn es sich nicht vermeiden lässt, dass du dich von einem geliebten Menschen verabschieden musst, dann sprich mich gerne an. Wenn ich es einrichten kann, bin ich für dich da. 

Deine Katharina

Zitat der Woche: „Mag sein Lebensalter unvollendet geblieben sein, sein Leben ist vollendet.“ (Seneca)

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Alltag einer Trauerrednerin