Auch wenn in unseren Breitengraden der Winter sehr mild ausgefallen ist und Väterchen Frost gar nicht hinter seinem Ofen hervorkommen wollte, verabschiedet sich die kälteste der Jahreszeiten doch. Die Schneeglöckchen recken ihre Köpfe aus der Erde und markieren den Übergang vom Winter in den Frühling. Das Licht kehrt allmählich zurück und erobert sich den Tag. Die Temperaturen – teils deutlich im zweistelligen Bereich – künden von wärmeren Zeiten.

Es ist ein Wunder, wie in jedem Jahr die Schneeglöckchen ihr zartes Grün und ihre schimmernd-weißen Blüten aus dem kargen Winterboden schieben. Was für eine unbändige Kraft in diesen Pflänzchen wohnt, welche Hoffnung, auf ausreichend Sonne und Wärme zu stoßen, um bestmöglich gedeihen zu können.

Das Schneeglöckchen vertraut darauf. Seine Lebenskraft schlummerte in der Wintererde und begann mit den ersten Sonnenstrahlen und dem Lockruf der Wärme zu erwachen. Und nun ist es da.

Welche deiner Lebenskräfte schlummern im Winterdunkel und lassen sich wecken? Worauf vertraust du, während du deinen Kopf aus der Erde reckst und dich aus der Dunkelheit ins Licht bewegst? Was ist der Auslöser dafür, dass du den Winter aus- und den Frühling einläutest? Mit zartem Seelengrün und schimmernd-weißen Gefühlsblüten…

So viel Natürliches lebt in uns, trotz aller Zivilisation. In „natürlich“ steckt das Wort „Natur“. Wir sind ein Teil der Natur und ebenso wie sie mit ungeahnten Kräften ausgestattet, nach jedem Winter wieder zu erblühen. 

Ich wünsche dir, dass du in dieser Woche deine wundermächtige Blühfreude entdeckst und spürst, dass du lebst,

deine Katharina