Mein Kinderherz freute sich immer sehr auf die Adventszeit, damals vor 50 Jahren, als Weihnachten für mich noch so etwas Besonderes war, dass Tag für Tag die Spannung stieg, bis endlich Heiligabend war. Wenn doch nur die erste Kerze brannte, wenn doch erst die Weihnachtsdekoration das Haus festlich schmückte.
Bei mir zu Hause machte man nicht viel Bimbamborium. Es gab Tannenzweige und Kerzenschein. Es gab ein bisschen Deko und natürlich Weihnachtskekse, die schon in der Adventszeit gegesenn werden durften. Aber was es heute gibt, Lichterketten und blinkende Gebilde allorten, das wäre Ende der 60er Jahre niemandem eingefallen. Komisch, dass wir trotzdem eine schöne Adventszeit hatten, an die wir uns gerne zurückerinnern.
Advent war eine Zeit des Wartens. Man wartete auf Weihnachten. In den Kirchen wurde der Advent sogar als Fastenzeit praktiziert. Davon sind wir heute wohl weiter entfernt denn je. Heute wartet niemand mehr, es ist alles schon immer da. Die Spekulatius im September, die Weihnachtsfeiern, bevor das Fest überhaupt gewesen ist.
Advent war auch eine Zeit der Ruhe und Besinnung. Heute hetzen die meisten von Besinnungslosigkeit zu Besinnungslosigkeit.
Dabei ist es so wichtig, zur Besinnung zu kommen, sich zu fragen: Wie geht es mir? Was brauche ich? Wen brauche ich an meiner Seite? Was fehlt mir? Wer fehlt mir am allermeisten?
Und so wird der Advent, die dunkelste aller Zeiten im Jahr, doch zu einer Zeit des Wartens, des Wartens darauf, dass der Schmerz vergeht, dass die Trauerwellen seltener werden und flacher, dass das Leben doch noch etwas zu bieten hat. Zum Beispiel Weihnachten und andere schöne Feste. Erlebnisse, für die sich das Warten und das Leben lohnen.
Weihnachtskarte – Frohe WeihnachtenWenn du weißt, wenn du es je am eigenen Leibe erfahren hast, wie weh es tun kann, alleine auf das Fest zuzugehen, dann magst du vielleicht jemandem anderen eine Freude machen.
Geschenkte Freude.
Die Weihnachtskarte, die du rechts auf dem Bild siehst, haben die Grafikerin Brigitte Diddens und ich gemeinsam entworfen, damit Menschen sie nutzen können, um Gutes in die Welt zu tragen.
Geschenkte Freude.
Noch ist genug Zeit, den Menschen, die du liebst – deiner Familie, deinen Freundinnen und Freunden, deinen Nachbarn oder wem auch immer – einen Sternengruß zu Weihnachten zu senden.
Geschenkte Freude kommt vielfach zurück.
Kennst du jemanden, dem es guttut zu erfahren, dass sich das Warten lohnt? Dann sei du der Mensch, der ein Licht ins Herz und ein Lächeln ins Gesicht zaubert. Ganz so wie früher… Geschenkte Freude kommt vielfach zurück – zu dir! Viel Freude wünsche ich dir und anderen in dieser Advents-Woche, deine Katharina |