Tatsächlich ist eine der grundlegenden Aufgaben im Falle des Verlustes, die Entscheidung zu treffen, weiterleben zu wollen. „Mein geliebter Mensch ist zwar gestorben, aber ich, ich will leben!“ Oft braucht es Zeit, so einen Satz wirklich aussprechen zu können.
In Artikel 1 unseres Grundgesetzes steht: „Die Würde des Menschen ist unantastbar.“ Für mich gilt dieser Satz unbedingt. Und – er gilt auch über den Tod hinaus. Deshalb sind wir als Gesellschaft dazu verpflichtet, jedem Menschen einen würdigen Abschied von dieser Welt zu ermöglichen.
Nutze die guten Stunden, den Sommer und das Licht, um dein Herz und deine Seele damit zu füllen und zu stärken. So fällt es dir leichter, die dunklen, traurigen Stunden deines Lebens durchzustehen.
Wenn der Regenbogen verschwindet, bleibt sein Widerschein vor deinem geistigen Auge bestehen. Und wenn ein Mensch stirbt, bleibt ganz viel da, auch wenn er diese Erde verlassen musste. Dein innerer Regenbogen ist kraftvoll und stark und schafft eine Verbindung, die dauerhaft trägt, selbst wenn die gemeinsame Zeit begrenzt war.
Liebe Katharina, am vergangenen Freitag habe ich meine fünfte Trauerrede gehalten. Ich komme mehr und mehr in meiner Rolle an und weiß nun sicher, dass es für mich richtig war, diesen Weg zu gehen. Ein Mitarbeiter des Bestattungsinstitutes hat gesagt: „Man merkt ganz genau, aus welcher Schule du kommst.“