Ich habe am Montagabend in meiner Instagram-Story eine kleine Umfrage gestartet. Ein Schwenk über den Weihnachtsmarkt und meine Frage dazu, ob ich das kurze Video in Bremen, Goslar oder Hannover aufgenommen habe. Den drei Städten ist gemeinsam, dass sie allesamt schöne Weihnachtsmärkte haben, und ebenso, dass mich mit allen drei Städten etwas Persönliches verbindet.

Hannover ist meine Geburtsstadt, dort habe ich lange gelebt, die meisten meiner Jugendsünden begangen und mein erstes Studium absolviert. In unmittelbarer Nähe von Bremen wohne ich jetzt, sodass das Wahrscheinlichste gewesen wäre, Bremen als Ort für den Weihnachtsmarktbesuch anzunehmen. Aber derzeit bin ich nicht zu Hause, sondern ich bin in Goslar, und ich war dort auf dem Weihnachtsmarkt. Warum? Das erzähle ich dir jetzt.

Eine meine Töchter ist mit ihrem Mann und ihrer kleinen Tochter im Frühjahr 2022 nach Goslar gezogen. Da die Eltern ihr zweites Kind erwarten (mit errechnetem Geburtstermin 28.11.), bin ich angereist, um mich um meine Enkelin zu kümmern, wenn die Geburt losgeht und Mama und Papa ins Krankenhaus fahren.

Meine Tochter hatte zum Ziel, am 23.11. abends zur Eröffnung des Weihnachtsmarktes gehen zu können. Das hat geklappt. Inzwischen waren wir diverse Male dort. Und, du kannst es mir glauben, der Weihnachtsmarkt in Goslar ist im Vergleich mit Hannover und Bremen der mit Abstand schönste von den dreien!

Nun warten wir hier alle gespannt auf die Geburt meines kleinen Enkels, denn noch ist alles ruhig (zumindest zu dem Zeitpunkt, während dessen ich diese Mail schreibe). Es ist eine freudige Erwartung, die sich mit einer gewissen Anspannung mischt, denn schließlich ist es alles andere als selbstverständlich, dass bei der Geburt alles gut geht. Meine Tochter weiß davon ein Lied zu singen, und auch ich selbst habe dramatische Geburtssituationen erlebt. Zwar 16 bis 30 Jahre her, aber immer noch präsent.

Wir dürfen nicht fest davon ausgehen, dass schon alles gutgehen wird. Aber wir dürfen darauf hoffen!Und das tun wir hier alle. Und ich versuche, meinen kleinen Teil dazu beizutragen, die praktischen Abläufe und das Drumherum etwas entspannter zu gestalten.

Wir haben Advent. Am letzten Sonntag haben wir die erste Kerze am Adventskranz angezündet. Der Advent in seiner ursprünglichen Bedeutung ist eine Zeit der Erwartung. In der christlichen Tradition eine Zeit, in der die Menschen auf den Heilsbringer warten, auf das kleine Kind, das Frieden und Liebe in die Welt bringen wird. Wir brauchen das aktuell mehr denn je.

Übersetzt bedeutet das Wort Advent „Ankunft“. Die Zeit der Erwartung hat schon viel mit Ankunft zu tun. Wenn du am Flughafen stehst und wartest, dass der Flieger landet, der deine Lieben zu dir bringt, denkst du die wunderschöne Situation des Wiedersehens gleich mit und deine Aufregung zeigt dir, wie viel davon du schon jetzt fühlst.

Wenn du das verstehst, verstehst du auch, wie ich mich jetzt fühle, wie der Teil unserer viel größeren Familie, der aktuell in Goslar ist, den Advent erlebt: als Zeit der Erwartung, als Vorausfühlen der Ankunft eines kleinen Menschenwesens, das nichts anderes will, als Frieden und Liebe zu bringen, im Kleinen wie im Großen.

In diesem Sinne wünsche dir von Herzen eine erwartungsreiche Adventswoche von Mittwoch zu Mittwoch,

deine Katharina

Zitat der Woche:

„Bringet Kerzen, Wein und Saiten, / Doch dann lasst dem Ding den Lauf! / Freude lässt sich nicht bereiten, / Wie die Blume geht sie auf.“ (Emanuel Geibel)

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