Wie oft wird der Tod mit dem Schlaf verglichen. Und ja, sie haben ihre Ähnlichkeiten. Nur wirst du aus dem ewigen Schlaf nicht wieder erwachen. Und auch unsere Liebesten nicht. Nicht so, wie wir uns das wünschen, wie wir sie haben wollen: für immer an unserer Seite.

Ich zucke jedes Mal innerlich zusammen, wenn Angehörige während eines Trauergespräches sagen, er oder sie sei „eingeschlafen“. Dabei meinen sie doch, er oder sie sei gestorben. Viele reden untereinander nicht vom Tod, sondern vom Schlafen, und sprechen ebenso zu ihren Kindern. Was die Kinder wohl denken, wenn sie hören, die Oma sei „eingeschlafen“ (und nicht wieder aufgewacht!!!)? Ist es da ein Wunder, wenn Kinder plötzlich an Schlafstörungen leiden oder nicht wollen, dass ihre Eltern schlafen gehen?

Der Tod ist kein Schlaf. Der schlafende Körper lebt weiter. Der tote Körper lebt nicht weiter. Er ist tot. Diese Erkenntnis müssen wir zuerst uns selbst zumuten und anschließend auch unseren Kindern. Der Tod wird nicht leichter, wenn wir ihn Schlaf nennen. Und der Abschied ebenfalls nicht.

Oft denke ich, dass die Kinder den Unterschied schneller begreifen als wir. Sie trauen sich auch eher, die passenden Worte dafür zu benutzen. Sie müssen nur das Vertrauen haben, dass ihre Eltern ihre Worte aushalten. „Ist die Oma jetzt mausetot?“ „Ja, sie ist ebenso tot wie die Maus, die wir gestern im Wald gefunden haben.“

Ich hoffe, für mich, dass ich am Ende meines Lebens ebenso gerne sterbe, wie ich an jedem Abend einschlafe. Nicht mehr müde vom Tag, sondern müde vom Leben. Und nein, ich werde nicht wieder aufwachen!

Ich wünsche dir von Herzen eine wohltuend schlafreiche Woche von Mittwoch zu Mittwoch

deine Katharina

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