Ich sitze am Flughafen Hamburg und schaue wie gebannt auf die Anzeigetafel. Der Flieger aus London, in dem meine älteste und meine jüngste Tochter sitzen, verspätet sich. Warten. Geduld haben. Nicht gerade meine Stärke.

Das Warten in der Ankunftshalle hat zwei Seiten. Einerseits ist da die Vorfreude auf das Wiedersehen. Andererseits schwingt jedes Mal ein bisschen Angst mit. Was ist, wenn das Flugzeug nicht heil landet, wenn zwischendurch etwas sein sollte? Was dann?

Nicht nur einmal haben Menschen vergeblich am Flughafen gestanden und sich in zunehmender Unruhe Sorgen um Sorgen gemacht. Bis schließlich die schreckliche Gewissheit da war, dass es dieses eine Mal nicht gut gegangen ist.

Hunderte, ja Tausende von Flugzeugen rund um den Globus starten sicher und landen glücklich. Unzählige Menschen ergehen sich in Wiedersehensfreude, liegen sich in den Armen und tauschen Begrüßungsküsse.

Aber wir wissen es nicht. Wir können einfach nicht fest davon ausgehen, dass es jedes Mal gut geht. Nur hoffen, das dürfen wir.

Okay – die Anzeigetafel weist aus, dass der Flieger aus London gelandet ist. Kein Absturz. Ein Glück! Das Hoffen hat sich gelohnt.

Nicht erst seit meinem Warten am Flughafen in Hamburg weiß ich, wie verletzlich unser Leben ist und dass nichts, wirklich gar nichts selbstverständlich ist. Nicht die Gesundheit, nicht das Leben, nicht, dass zwei deiner Kinder wohlbehalten wieder nach Hause kommen.

So geschehen gestern um 22.00 Uhr.

Wir sind übrigens kurz vor Mitternacht müde zwar, aber doch unversehrt, zu Hause angekommen…

Meistens geht es gut und für die wenigen Male, in denen es nicht gut geht, brauchen wir all unsere Kraft, unseren Lebensmut und liebe Menschen an unserer Seite, die jeden, wirklich jeden Schritt mit uns gehen.

Ich wünsche dir von Herzen eine hoffnungsstarke Woche von Mittwoch zu Mittwoch und ein frohes Osterfest,

deine Katharina

Zitat der Woche: „Man stirbt nur einmal, und doch spüren wir die Gegenwart des Todes in jedem Augenblick unseres Lebens; ihn fürchten ist schlimmer, als ihn erleiden.“ (Jean de la Bruyére)

 

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