Wenn du dich nicht um dich selbst kümmerst, wer, bitte, soll es dann tun? Selbstfürsorge ist ein großes Thema nicht nur für die Zeit der Trauer, sondern überhaupt für dein Leben.
Du brauchst Phasen zum Luft holen. Du brauchst Zeiten zum Regenerieren. Du musst ausspannen und du musst schlafen. Es ist wichtig, dass du mal nichts tust, und es ist unabdingbar, dass du soziale Kontakte hast, dich mit Freund:innen triffst und Feiern besuchst.
Und das alles in der Dosis, in der Mischung und in der Intensität, die zu dir passt.
Gestern Nachmittag habe ich die Eltern eines Sternenkindes besucht, das in der kommenden Woche im FriedWald beigesetzt werden soll. Sie haben mir erzählt, dass sie im Moment krankgeschrieben sind, sich eine Auszeit nehmen und außer der engsten Familie keine Leute treffen.
Wenn jemand fragt: „Wollt ihr telefonieren?“, dann sagen sie: „Nein!“ Wenn jemand fragt: „Dürfen wir euch besuchen kommen?“, dann sagen sie: „Nein!“ Wenn jemand fragt: „Wollt ihr bei meinem Geburtstag dabei sein?“, dann sagen sie: „Nein!“
Ich finde es stark von den beiden, dass sie ein so gutes Gespür dafür haben, was ihnen jetzt guttut und was eben auch nicht. Sie hören auf ihre Gefühle, die ihnen sehr sicher den Weg weisen. Und sie handeln danach. Um ihr Eigenes zu schützen. Und letztendlich, um ihre Seelen zu retten, indem sie sie in all dem Schmerz gesund halten.
Das ist Selbstfürsorge.
Du brauchst sie immer. Jeden Tag. Aber in Zeiten der Trauer besonders. Denn: wenn du dich nicht um dich selbst kümmerst, wer, bitte, soll es dann tun?
Ich wünsche dir von Herzen eine selbstfürsorgliche Woche von Mittwoch zu Mittwoch,
deine Katharina
Zitat der Woche: „Es ist doch erstaunlich, was ein einziger Sonnenstrahl mit der Seele des Menschen machen kann.“ (Fjodor M. Dostojewski)