Über ein Thema wird fast nie gesprochen, dabei ist es eines, das im Verborgenen schlummert und großen Schaden anrichtet. Weil es nicht beachtet wird! (Und wir wissen alle, dass die Themen, die verdrängt werden, im Nachhinein die größten Probleme bereiten.) Ich meine das Thema Alkohol. Über Alkoholkonsum zu sprechen, ist in unserer Gesellschaft ein Tabu.

Alkohol ist die Volksdroge Numero Eins, die Droge, die am häufigsten konsumiert und am stärksten bagatellisiert wird. Der volkswirtschaftliche Schaden durch den Genuss von Alkohol wird mit derzeit 57 Milliarden Euro pro Jahr beziffert. Der persönliche Schaden, den der Genuss von Alkohol hervorruft, ist nicht in Euro messbar. Aber er ist immens.

Die große Versuchung einer Droge besteht darin, sie einzusetzen, um die Stimmung zu heben. Ein Feierabendbier, um nach einem anstrengenden Tag herunterzukommen. Jede Menge alkoholischer Getränke bei einer Party, damit es dort kräftig abgeht. Viele sind auf diese Weise schon unmerklich und unumkehrbar in den Alkoholismus hineingeschlittert. Das passiert umso schneller, je weniger Menschen die Stirn haben, ein Alkoholproblem sehen und thematisieren zu wollen.

Das Thema Alkohol und sein Tabu spitzt sich zu, wenn es um die Kombination von Trauer und Alkoholgeht.

Alkohol kann nämlich auch deine traurige Stimmung nach dem Abschied von einem geliebten Menschen heben. Jedoch was sich kurzfristig gut anfühlt, birgt eine riesengroße Gefahr. Die Gefahr, dass du immer mehr davon haben willst und immer tiefer in eine Spirale abwärts gerätst.

Das bedeutet: Alkohol löst keine Probleme, er schafft welche. Und zwar jenseits von Trauer ebenso wie in der Trauer. Nur – in einer Phase der Trauer bist du anfälliger für die berauschende und die Sinne benebelnde Wirkung des Alkohols. Und das macht in so gefährlich für dich.

Lass also in der Trauer möglichst die Finger vom Alkohol! Oder falls du doch mal einen Schluck Bier oder Wein in Maßen konsumieren möchtest, dann tu das im Beisein von Menschen, die es gut mit dir meinen. Sie können dir dabei helfen, den Konsum zu begrenzen. Wenn du es willst! Du musst es wollen!!!

Ich habe schon unzählige Menschen, Trauernde und nicht Trauernde, mitten in der Alkoholspirale abwärts erlebt. Nicht schön! Suizid auf Raten.

Du hast die Wahl.

Ich wünsche dir von Herzen eine nüchterne Woche von Mittwoch zu Mittwoch,

deine Katharina

Zitat der Woche: „Traurigkeit ist nicht ungesund – sie hindert uns abzustumpfen.“ (George Sand)

 

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