Niemand von uns möchte das. Und doch brauchen wir alle irgendwann im Leben Personen, die uns bei einem Sterbefall professionell begleiten. Dazu gehören auch diejenigen, die eine Trauerfeier, Abschiedsfeier oder Lebensfeier gestalten. Und zwar auf eine Weise gestalten, wie wir uns das wünschen.

Wer im Sterbefall auf der Suche nach einer guten Trauerrednerin, nach einem guten Trauerredner ist, sieht oft den Wald vor Bäumen nicht. Wen aus dem riesigen Wust der Redner:innen soll ich bloß nehmen?

Das Problem ist: In der Regel hast du keine Zeit, dich in aller Ruhe nach jemandem umzusehen, weil alle Entscheidungen bezüglich einer Trauerfeier schnell getroffen werden müssen. Vor allem, wenn es sich um eine Erdbestattung handelt oder eine sogenannte Trauerfeier zur Einäscherung stattfinden soll (also eine Trauerfeier mit dem Sarg, die Einäscherung erfolgt später). Den Angehörigen bleibt deswegen oft nichts anderes übrig, als sich auf den Rat des Bestattungsinstitutes zu verlassen.

Ich gebe dir für den Fall der Fälle ein paar Kriterien an die Hand, die dir dabei helfen können, die passende Person zu finden:

  1. Im besten Fall informierst du dich rechtzeitig, und zwar schon, bevor ein Sterbefall in deiner Familie eintritt. Dafür ist das Internet eine gute Quelle. Guck darauf, ob dir die Person sympathisch ist und ob die Profession stimmt. Beides in Kombination muss passen. Oft gibt ein Telefonat Aufschluss. Da merkst du dann auch gleich, ob dir die Stimme des Redners, der Rednerin gefällt (ein nicht zu unterschätzender Aspekt).
  2. Frage in deinem Freundeskreis nach guten Trauerredner:innen. Wobei es nicht unbedingt sein muss, dass eine Person, die jemandem anders gefällt, auch dir gefällt. Aber Redner:innen auf Empfehlung hin zu kontaktieren, ist immer noch besser, als im Nebel zu stochern.
  3. Die Bestattungsinstitute kennen Redner:innen, die sie im Bedarfsfall vermitteln. Du bist aber nicht dazu gezwungen, die Katze im Sack zu kaufen, wenn du jemanden nicht kennst. Du darfst trotzdem eigenständig recherchieren und hast die Möglichkeit, dir auf eigene Faust jemanden auszusuchen.
  4. Das Allerbeste ist, wenn du eine Trauerrednerin, einen Trauerredner schon einmal selbst erlebt In dem Fall sind die Eindrücke sehr persönlich, sehr real und emotional tief gehend. Denn du hast die Person in genau der Situation gehört, in der sie auch in deiner Familie sprechen soll. Hat dir jemand gefallen, besorge dir am besten sofort die Kontaktdaten und hinterlege sie bei deinen Unterlagen für den Sterbefall.

Ich empfehle dir jedenfalls unbedingt, dich rechtzeitig zu kümmern. Möglichst schon, bevor ein Trauerfall in deinem engsten Umfeld eintritt. Dann nämlich ist ausreichend Zeit dafür. Zum Beispiel auch für den Besuch einer Trauerfeier gänzlich ohne persönliche Betroffenheit. Da lernst du viel über den Tod und wie es geht, Menschen auf würdige Weise zu verabschieden (oder auch nicht).

Hast du in dem Zusammenhang bereits Erfahrungen machen können? Dann schreibe mir gerne, was du erlebt hast.

Ich wünsche dir von Herzen eine erkenntnisreiche Woche von Mittwoch zu Mittwoch,

deine Katharina

Zitat der Woche: „Irgendwo blüht die Blume des Abschieds und streut Blütenstaub, den wir atmen, herüber; auch noch im kommendsten Wind atmen wir Abschied.“ (Rainer Maria Rilke)

 

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