Es braucht Erfahrung, Behutsamkeit und Umsicht, um in solchen Situationen einfühlsam und zugleich professionell agieren zu können. Ich habe diese Erfahrung. Das wissen die Bestatter:innen. Deshalb fragen sie mich, wenn etwas besonders Tragisches passiert ist.
Aufgehoben zu sein in der Gemeinschaft und in den immer gleichen Abläufen. Das mag für die einen einengend gewesen sein, aber es hat auch geholfen.
So viele traurige Geschichten. So viel lebendiges Leben! Und diese Leben sind es, die meine Seele berühren und sie nähren für die Aufgabe, die ich zu meiner gemacht habe.
Wie gut! Wie gut, dass wir unsere Tränen haben. Um über den Verlust unserer Mütter zu weinen und über alles andere, was uns sonst noch traurig macht.
Einer seiner Brüder sagte während des Trauergespräches: „Wenn der Schock erst einmal vorbei ist, dann bleiben viele schöne, lustige Erinnerungen.“ So wird es sein, aber meine Aufgabe ist nicht, an dem Schock vorbeizugehen, um dorthin zu kommen, sondern mitten hindurch. Weil nämlich dort das Leben wohnt. Auch im Advent.